Freitag, 23. Mai 2014

Kalenderblatt (23. Mai)

23. Mai

1777 Friedrich Wilken wird in Ratzeburg/Schleswig-Holstein geboren. Der Historiker, Orientalist, Hochschullehrer, Bibliothekar und Autor war ab 1817 Professor an der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität und gleichzeitig Oberbibliothekar der Königlichen Bibliothek. 1821/22 war er Rektor der Universität und ab 1831 Leiter der neu gegründeten Universitätsbibliothek.
1848 Der Luftfahrt-Pionier, Flugzeugbauer- und konstrukteur, Otto Lilienthal, wird in Anklam/Mecklenburg-Vorpommern geboren. Am 9. August 1896 stürzt er aus etwa 15 m Höhe ab. Auf dem Transport nach Berlin fällt er ins Koma und stirbt am darauffolgenden Tag im Alter von 48 Jahren.
1886 Leopold von Ranke stirbt in Berlin im Alter von 90 Jahren. Dem Historiker und Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin wurde am 31. März 1885 anlässlich senes 60-jährigen Dienstjubiläums die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin verliehen.
1887 Aus der von Emil Rathenau 1883 gegründeten Firma "Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektricität" wird die "Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft" (AEG). 1903 wird Rathenau Mitbegründer der Firma "Telefunken".
1932 Der Unternehmer, Kunstsammler und Mäzen, James Simon, stirbt verarmt in Berlin im Alter von 80 Jahren. Mit seinem Namen eng verknüpft ist die Porträtplastik der Nofretete im Ägyptischen Museum in Berlin.
Anlässlich seines 75. Todestages wird 2007 ein Berliner Park nach ihm benannt.
1945 Der ehemalige Marineoffizier, Hans-Georg von Friedeburg, zuletzt Generaladmiral und Kommandierender Admiral der Unterseeboote und der einzige Mitunterzeichner beider Kapitulationsurkunden, nimmt sich mittels einer Zyankalikapsel das Leben.
1949 Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland, das auch für Westberlin gültig ist, wird verkündet. Erarbeitet wurde es im Auftrag der drei westlichen Besatzungsmächte von einem 65-köpfigen Gremium, dem auch vier Frauen angehörten: Friederike Nadig, Helene Wessel, Helene Weber und Elisabeth Selbert. Letztere hatte allen Widerständen zum Trotz die Gleichberechtigung von Männern und Frauen durchgesetzt.
1962 Der 21 Jahre alte Unteroffizier einer DDR-Grenzbrigade, Peter Göring, wird bei dem Versuch, einen 14-jährigen Erfurter Oberschüler bei dessen Flucht durch den 22 Meter breiten Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal zu erschießen, von West-Berliner Polizisten tödlich verletzt. Der jugendliche Flüchtling war von mehreren DDR-Grenzsoldaten beschossen und so schwer verletzt worden, dass er für den Rest seines Lebens ein Invalide bleibt.
1967 Der sozialdemokratische Politiker und Schriftsteller, Ernst Niekisch, stirbt in Berlin an seinem 78. Geburtstag. Wegen seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus wurde er 1939 vom Volksgerichtshof wegen Hochverrats und Tätigkeit für eine verbotene Partei zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Kriegsende lebte er zunächst in der DDR und siedelte 1963 nach West-Berlin über.
1999 Für die "Kapelle der Versöhnung", Teil der Gedenkstätte Berliner Mauer in der Bernauer Straße, wird der Grundstein gelegt. Die Kapelle entsteht im ehemaligen Todesstreifen, auf den Fundamenten der 1985 gesprengten Versöhnungskirche. Die Glocken der gesprengten Kirche befinden sich heute in einem Glockengerüst neben der Kapelle.

Die 11. Bundesversammlung tritt im Berliner Reichstagsgebäude zur Wahl des Bundespäsidenten zusammen. Die Wahl gewinnt Johannes Rau, der fünf Jahre zuvor bei der Bundespräsidentenwahl Roman Herzog unterlegen war. Die von der CDU/CSU ins Rennen geschickte Ilmenauer Professorin, Dagmar Schipanski, wird nach der Wahl Wissenschaftsministerin in Thüringen. Für die PDS tritt die Theologie-Professorin Uta Ranke-Heinemann an, die Tante von Johannes Raus Ehefrau.
2001 Der Maler und Grafiker, Arno Mohr, stirbt in Berlin im Alter von 90 Jahren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er Professor an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst in Berlin-Weißensee.
2004 Im Berliner Reichstagsgebäude wählt die 12. Bundesversammlung den ehemaligen Direktor des IWF, Horst Köhler, zum neuen Bundespräsidenten Deutschlands. Die SPD-Kandidatin, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt/Oder, Gesine Schwan, unterliegt wie erwartet.
2008 Die Leiche des als vermisst gemeldeten Berliner Operetten- und Opernsängers, Siegfried Pokern, wird in den Tiroler Alpen auf 1800 Metern entdeckt. Der zuletzt am Staatstheater Braunschweig tätige Tenor sang jahrelang im Berliner Staats- und Domchor und debütierte 1999 an der Komischen Oper Berlin.
2009 Horst Köhler wird bereits im ersten Wahlgang als Bundespräsident wiedergewählt. Die SPD-Kandidatin ist - wie schon bei der vorhergehenden Wahl - die Hochschulprofessorin, Gesine Schwan. Sie ist allerdings ebenso chancenlos wie der Kandidat der Linken, der Schauspieler Peter Sodann.

Vor dem Brandenburger Tor findet ein Bürgerfest zum 60. Jahrestag der Gründung der Bundesrepublik Deutschland statt. Für eines der Highlights sorgt die Staatskapelle Berlin mit Beethovens 9. Sinfonie unter der Leitung des Dirigenten Daniel Barenboim.
2011 Wegen einer drohenden Haushaltsnotlage stellt der Stabilitätsrat von Bund und Ländern unter dem Vorsitz von Bundesfinanzminister Schäuble die vier Bundesländer Berlin, Bremen, Saarland und Schleswig-Holstein unter Aufsicht.

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