Dienstag, 30. Juni 2015

Kalenderblatt (30. Juni)

30. Juni

1803 Der Königliche Hofgärtner, Kastellan auf der Pfaueninsel und Publizist, Gustav Adolph Fintelmann, wird in Berlin geboren.
1814 Die 1793 von Johann Gottfried Schadow erschaffene und bei der Besetzung Berlins durch Napoleon im Jahr 1806 entwendete und nach Paris verbrachte Quadriga wird an ihrem ehemaligen Standort, dem Brandenburger Tor, wieder aufgestellt. Allerdings bleibt sie vorerst verhüllt und zeigt sich erst beim Einzug des aus Paris zurückkehrenden Königs Friedrich Wilhelm III am 9. August 1814 den Berlinern in neuem Gewand. Die einstige Friedensgöttin Eirene präsentiert sich nun als Siegesgöttin Viktoria - der Lorbeer wurde durch Eichenlaub ersetzt und der nun preußische Adler hält in seinen Krallen das von Karl Friedrich Schinkel entworfene Eiserne Kreuz.
1830 Friedrich von Motz stirbt in Berlin im Alter von 54 Jahren. Der preußische Staatsmann setzte sich für eine fortschrittliche Wirtschafts- und Verwaltungspolitik ein, förderte die städtische Infrastruktur und bereitete die Gründung des Deutschen Zollvereins vor.
1842 Eduard Nietner wird in Potsdam geboren. Er ist Königlicher Hofgärtner der Parkanlagen von Schloss Sanssouci und von Schloss Charlottenburg.
1875 Die Schriftstellerin Alice Berend wird in Berlin geboren. Als ihre Werke unter den Nationalsozialisten verboten werden, emigriert sie 1935 nach Italien.
1887 Der preußische Generalmajor, Artillerist und Erfinder, Adolf Siemens, stirbt in Berlin im Alter von 76 Jahren. 1866 nahm er am Deutschen Krieg teil und erhielt 1869 den Roten Adlerorden. Außerdem ist er der Erfinder eines elektrischen Distanzmessers zum Abfeuern von Geschützen.
1893 Walter Ulbricht wird in Leipzig geboren. Von 1949 bis 1960 ist er stellvertretender Ministerpräsident und von 1960 bis 1973 Vorsitzender des Staatsrats der DDR.
1913 Herta Heuwer wird in Königsberg/Russland als Herta Pöppel geboren. Die Imbissbuden-Betreiberin gilt als Erfinderin der Berliner Currywurst.
1927 Anlässlich seines 80. Geburtstags wird Max Liebermann mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin ausgezeichnet. Der Maler und Grafiker ist einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Impressionismus.
1941 Otto Sander wird in Hannover geboren. Der Theater-, Film- und Fernsehschauspieler arbeitet auch als Synchron- und Hörspielsprecher. U.a. wirkt er mit in den Filmen "Das Boot", "Der Himmel über Berlin" und "Das Parfum".
1951 Im Berliner Olympiastadion gewinnt der 1. FC Kaiserslautern gegen Preußen Münster mit 2:1 und wird deutscher Fußballmeister.
1958 Walther Schreiber stirbt in Berlin kurz nach Vollendung seines 74. Geburtstages. Der CDU-Politiker war vom 22. Oktober 1953 bis zum 11. Januar 1955 Regierender Bürgermeister von Berlin.
1963 Das Alfred-Brehm-Haus im Tierpark Friedrichsfelde im Berliner Bezirk Lichtenberg, wird zum 70. Geburtstag von Walter Ulbricht eröffnet. Das damals größte Tierhaus der Welt, das sowohl Raubtiere als auch Vögel beherbergt, verfügt über eine rund 1100 m² große und bis zu 18 Meter hohe begehbare Tropenhalle.
1990 Die im August 1961 als Folge des Berliner Mauerbaus eingerichtete innerstädtische Grenzabfertigungsanlage Checkpoint Charlie in Berlin-Mitte wird geschlossen.
1994 Die Baukommission und der Ältestenrat stimmen dafür, dass das Berliner Reichstagsgebäude eine moderne Kuppel aus Glas und Stahl erhalten soll. Damit sind Pläne der CDU/CSU-Fraktion vom Tisch, die Kuppel nach historischem Vorbild zu rekonstruieren.
2005 Die Gustav-Heinemann-Brücke wird eröffnet. Die Fußgängerbrücke führt über die Spree und verbindet den Berliner Hauptbahnhof mit dem Regierungsviertel.
2006 Im Berliner Olympiastadion findet das erste Viertelfinalspiel der Fußball-WM statt. Vor 72000 Zuschauern erzielt die deutsche Nationalmannschaft gegen Argentinien ein 1:1. Da auch in der Verlängerung kein Tor fällt, kommt es zum Elfmeterschießen, das die Deutschen mit 5:3 für sich entscheiden können.
2010 Der CDU-Politiker Christian Wulff wird bei der Bundespräsidentenwahl durch die Bundesversammlung zum Nachfolger von Horst Köhler gewählt. Er war der Kandidat von CDU, CSU und FDP. SPD und Bündnis 90/Die Grünen favorisierten Joachim Gauck. Die Linken hatten sich auf eine Frau verständigt, die Soziologin Luc Jochimsen.

Montag, 29. Juni 2015

Kalenderblatt (29. Juni)

29. Juni

1798 Willibald Alexis wird als Wilhelm Häring in Breslau/Polen geboren. Der Schriftsteller und Redakteur gilt als Begründer des realistischen historischen Romans in der deutschen Literatur.
1869 Der evangelische Theologe, Publizist, Historiker. Kolonialbeamte und Reiseschriftsteller sowie Dozent an der Berliner Handelshochschule, Paul Rohrbach, wird in Irgen/Lettland geboren.
1871 Paul Graebner wird in Dortmund geboren. Der Botaniker und Professor am Botanischen Garten und Botanischen Museum in Berlin forscht insbesondere auf dem Gebiet der Pflanzengeografie Mitteldeutschlands. Außerdem betätigt er sich als Autor und Herausgeber botanischer Fachliteratur.
1873 Der Ethnologe und Gründer des Afrika-Archivs sowie der Kulturkreislehre, Leo Frobenius, wird in Berlin geboren.
1879 Hermann Engelhard von Nathusius stirbt in Berlin im Alter von 69 Jahren. Der Gutsbesitzer, Zoologe, Lehrer und Politiker gilt als Mitbegründer der modernen Tierzucht.
1886 Robert Schuman wird in Luxemburg-Clausen geboren. Der deutsch-französische Staatsmann, der 1910 sein Jurastudium an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin mit Auszeichnung abschließt, setzt sich nach dem Zweiten Weltkrieg für die Aussöhnung mit Deutschland ein und wird einer der Gründervater der Europäischen Union.
1939 Der sozial engagierte Zigarettenfabrikant und Mäzen, Josef Garbáty-Rosenthal, stirbt in Berlin zwei Tage nach Vollendung seines 88. Geburtsags. Beigesetzt wird er auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee.
1946 Gitte Hænning wird in Aarhus geboren. Die dänische Sängerin und Schauspielerin mit Wohnsitz in Berlin war eine der beliebtesten Interpretinnen des deutschsprachigen Schlagers. Ihr Repertoire umfasst außerdem Blues, Jazz, Musical und dänische Volkslieder.
1955 Max Pechstein stirbt in Berlin im Alter von 73 Jahren. Der Maler und Grafiker war Mitglied der Berliner Secession und Mitbegründer und Präsident der Neuen Secession sowie Professor an der Universität der Künste Berlin. U.a. wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Berliner Kunstpreis geehrt.

Ernst Legal stirbt in Berlin im Alter von 74 Jahren. Der Schauspieler und Theaterdirektor war von 1945 bis 1952 Generalintendant der Deutschen Staatsoper Berlin.
1990 Richard von Weizsäcker erhält die Ehrenbürgerwürde der Stadt Berlin. Der CDU-Politiker ist von 1981 bis 1984 Regierender Bürgermeister von Berlin und von 1984 bis 1994 Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Außerdem setzt er sich für Berlin als neue Bundeshauptstadt ein.
2004 Mit dem Großen Zapfenstreich der Bundeswehr im Park von Schloss Bellevue endet die Amtszeit von Johannes Rau als Präsident der Bundesrepublik Deutschland. Sein Nachfolger wird Horst Köhler.
2010 Die Schauspielerin, Synchronsprecherin und Chansonsängerin, Gisela Graupner, stirbt in Berlin nur einen Tag vor Vollendung ihres 83. Geburtstags.
2012 Bundestag und Bundesrat stimmen dem europäischen Fiskalpakt und dem ESM-Rettungsschirm mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit zu.

Sonntag, 28. Juni 2015

Kalenderblatt (28. Juni)

28. Juni

1675 In der Schlacht bei Fehrbellin, in der schwedische und brandenburg-preußische Truppen aufeinandertreffen, gelingt Kurfürst Friedrich Wilhelm trotz Übermacht des Gegners ein entscheidender Sieg, der ihm den Beinamen "Der Große Kurfürst" einbringt.
1757 Sophie Dorothea, die Witwe von Friedrich Wilhelm I ("Soldatenkönig") und Mutter von Friedrich dem Großen, stirbt im Schloss Monbijou in Berlin im Alter von 70 Jahren.
1826 Konrad Gottlieb Ribbeck stirbt in Berlin im Alter von 67 Jahren. Der Oberkonsistorialrat und Propst zu Berlin erhielt 1813 für seinen seelsorgerischen Beistand für die Berliner Bürger während der französischen Besetzung der Stadt die Ehrenbürgerwürde.
1838 Friedrich Accum, stirbt in Berlin im Alter von 69 Jahren. Der Chemiker, Forscher und Schriftsteller leitete in London die erste Gasanstalt. Als er wegen seines Einsatzes gegen giftige Zusatzstoffe in Lebensmitteln von britischen Lebensmittelerzeugern verklagt wurde, siedelte er nach Berlin über, wo er als Lehrer am Gewerbeinstitut und an der Bauakademie tätig war.
1859 Ludwig Wilhelm Wichmann stirbt in Berlin im Alter von 70 Jahren. Der Bildhauer schuf u.a. eine Figurengruppe auf der Schlossbrücke in Berlin und war am Statuenschmuck des Kreuzbergdenkmals beteiligt. 1832 wurde er zum Professor an der Akademie der Künste ernannt.
1899 Adolf Wilhelm Ferdinand Schmidt stirbt in Aschersleben/Sachsen-Anhalt einen Monat vor Vollendung seines 87 Geburtstags. Der Naturforscher und evangelische Theologe wurde bekannt durch seine Untersuchungen der Kieselalgen.
1909 Ernst Levy von Halle stirbt in Berlin im Alter von 40 Jahren. Der Admiralitätsrat, Nationalökonom und Buchautor lehrte an der Friedrich-Wilhelms-Universität und an der TH Berlin.
1912 Der Physiker, Philosoph und Friedensforscher sowie Ehrendoktor der TU Berlin, Carl Friedrich von Weizsäcker, wird in Kiel geboren.
1914 Der 50-jährige Erzherzog und Thronfolger von Österreich-Ungarn, Franz Ferdinand, wird zusammen mit seiner Ehefrau von dem bosnisch-serbischen Nationalisten Gavrilo Princip durch Pistolenschüsse ermordet. Das Attentat löst den Ersten Weltkrieg aus.
1928 Der in Berlin geborene Journalist und Schriftsteller, Victor Auburtin, stirbt in Garmisch-Partenkirchen im Alter von 57 Jahren. Er arbeitete für verschiedene Berliner Zeitungen und Zeitschriften. Ab 1917 war er als Reiseschriftsteller und freier Korrespondent tätig.
1929 Der Berliner Fußballverein Hertha BSC unterliegt in Nürnberg der SpVgg Fürth mit 3:2 und wird deutscher Fußball-Vizemeister.
1941 Marie von Bunsen stirbt in Berlin im Alter von 81 Jahren. Die Schriftstellerin, Aquarellmalerin und Berliner Salonière war Mitglied des Vereins der Berliner Künstlerinnen sowie der linksliberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP). Außerdem gründete sie den Deutschen Lyceumklub.
1948 Die britische Besatzungsmacht schließt sich der vom amerikanischen Militärgouverneur Lucius D. Clay eingerichteten Luftbrücke zur Versorgung der Bevölkerung und Garnisonen in den Westsektoren von Berlin an.
1959 Im Berliner Olympiastadion siegt Eintracht Frankfurt gegen Kickers Offenbach mit 5:3 n.V. und wird deutscher Fußballmeister.
1963 Zwei Tage nach dem Besuch des US-Präsidenten J.F. Kennedy in Westberlin, besucht der sowjetische Staatschef Nikita Chruschtschow Ostberlin.
1979 Der jüdische Komponist und Dirigent, Paul Dessau, stirbt in Königs Wusterhausen bei Berlin im Alter von 84 Jahren. 1933 emigrierte er ins Ausland und siedelte nach Kriegsende in die DDR über. Beigesetzt wird er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.
2001 Emil Bücherl stirbt in Berlin im Alter von 81 Jahren an den Spätfolgen eines Verkehrsunfalls. Der Wissenschaftler, Herzchirurg, Publizist und Professor gilt als Pionier der deutschen Kunstherzforschung sowie der Organtransplantation. Ihm gelang die Weiterentwicklung des implantierbaren Herzschrittmachers. Aus seinem 1974 gegründeten "Forschungshaus" ging 1986 das "Deutsche Herzzentrum Berlin" hervor.

Der Schriftsteller, Dramaturg und Hörspielautor, Peter Brasch, stirbt in Berlin im Alter von 45 Jahren.
2003 Martin Sperlich stirbt in Berlin im Alter von 84 Jahren. Der Kunsthistoriker war langjähriger Direktor der Staatlichen Schlösser und Gärten Berlin sowie Professor für Gartengeschichte an der Freien Universität.

Berlin feiert seine 25. Christopher-Street-Day-Parade Der CSD zählt in diesem Jahr mehr als 600.000 Teilnehmer. Bereits am 20. Juni hatte der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit, gemeinsam mit dem Landessprecher des Lesben- und Schwulenverbandes, Alexander Zinn, vor dem Roten Rathaus die Regenbogenfahne aufgezogen.
2008 Am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen findet im Vorfeld der Demonstration zum Christopher Street Day eine Gedenkfeier statt. Auch der SPD-Politiker Wolfgang Thierse und ein Überlebender des KZ Buchenwald wohnen dieser Zeremonie bei.
2010 Der Journalist und Autor, Dietrich Nummert, stirbt in Berlin im Alter von 82 Jahren an einem Krebsleiden. Beigesetzt wird er auf dem Friedhof Alt-Stralau.

Kirsten Heisig stirbt in Berlin im Alter von 48 Jahren durch Selbstmord. Die Jugendrichterin und Autorin war die Initiatorin des "Neuköllner Modells". Ihr Buch "Das Ende der Geduld" wird zu einem Bestseller.
2013 Am Neptunbrunnen vor dem Roten Rathaus in Berlin-Mitte wird ein offensichtlich geistig verwirrter 31-jähriger Mann von einem Polizisten erschossen. Der Getötete hatte zuvor nackt im Brunnen gebadet und sich selbst mit einem Wellenmesser an Hals und Armen verletzt. Als er der Aufforderung der Polizei, das Messer wegzulegen, nicht Folge leistete sondern auf einen der Polizisten zuging, wurde er durch einen Lungenschuss tödlich verletzt.