Sonntag, 21. September 2014

Kalenderblatt (21. September)

21. September

1860 Arthur Schopenhauer stirbt in Frankfurt/Main im Alter von 72 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung. Der Philosoph, Autor, Hochschullehrer und Anhänger Immanuel Kants, der von 1820 bis 1831 des Öfteren in Berlin weilte, wurde 1820 Dozent an der Friedrich-Wilhelms-Universität. Wegen eines erbitterten Streites mit Georg Wilhelm Friedrich Hegel verließ er aber bereits ein Jahr später die Universität. Als in Berlin eine Choleraepidemie ausbrach, verließ er die Stadt. Eine ihm später angebotene Mitgliedschaft in der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Berlin lehnte Schopenhauer ab.
1933 Der Pfarrernotbund wird von evangelischen Theologen, Pastoren und kirchlichen Amtsträgern gegründet. Das Bündnis richtet sich gegen die Einführung des Arierparagraphen in der evangelischen Kirche und die Versuche, diese in eine von der nationalsozialistischen Ideologie beherrschten "Reichskirche" ohne Christen jüdischer Herkunft umzuformen. Aus dem Pfarrernotbund geht 1934 die Bekennende Kirche hervor.
1978 Der russische Kosmonaut Waleri Bykowski wird zusammen mit dem ebenfalls am selben Tag ausgezeichneten Kosmonauten, Sigmund Jähn, der als erster Deutscher an Bord von Sojus 31 in den Weltraum flog, Berliner Ehrenbürger. Von 1988 bis 1990 ist Bykowski zudem Direktor des Hauses der Sowjetischen Wissenschaft und Kultur in Berlin. Jähn arbeitet heute für die Europäische Weltraumbehörde ESA.
1995 Ruth Jacobi stirbt in Kalifornien im Alter von 96 Jahren. Die Fotografin erlernte ihr Fach in der Photographischen Lehranstalt des Lette-Vereins in Berlin und arbeitete danach fünf Jahre im Berliner Fotoatelier ihrer Familie. 1928 siedelte sie nach New York über, wo sie unter anderem das Leben von Juden in der Lower East Side dokumentierte. Aus ihrem Nachlass befinden sich 400 Abzüge und eine größere Zahl von Negativen im Archiv des Jüdischen Museums Berlin.
1996 Claus Holm stirbt in Berlin im Alter von 78 Jahren. Der Theater-, Film- und Fernsehschauspieler arbeitete zunächst für die DEFA und am Berliner Ensemble. Nach seiner Flucht aus der DDR spielte er in einigen Heimat- und Kriminalfilmen mit und in der Fernsehserie "Raumpatrouille". Ab Mitte der 1960er Jahre konzentrierte er sich vorwiegend auf das Theater. Seine letzte bedeutende Filmrolle übernahm er in Rainer Werner Fassbinders "Berlin Alexanderplatz".
2003 Robert H. Lochner stirbt in Berlin im Alter von 84 Jahren. Der vielfach ausgezeichnete US-amerikanische Journalist, Dolmetscher und Diplomat wuchs in Berlin auf und machte sich nach Kriegsende um den Aufbau der Medien in Deutschland verdient. U.a. war er als Direktor des RIAS in Berlin tätig. Beim Besuch John F. Kennedys 1963 übte er mit diesem im Rathaus Schöneberg den historischen Satz "Ich bin ein Berliner". 1972 wurde er Vorsitzender des internationalen Journalistenverbandes Berlin.

Gerhard Kosel stirbt in Berlin im Alter von 94 Jahren. Der Architekt, Präsident der Bauakademie der DDR und stellvertretender Minister für Bauwesen wurde 1931 KPD-Mitglied und 1938 aus Deutschland ausgebürgert. Im September 1954 siedelte er in die DDR über. Als ursprünglicher Chefarchitekt des Berliner Fernsehturms lag er jahrelang im Rechtsstreit mit Hermann Henselmann und der Architektengruppe des VEB Industrieprojektierung Berlin um das alleinige Urheberrecht am Entwurf des Turms.
2004 Der Senat des Landes Berlin verleiht dem Doppelbezirk Treptow-Köpenick ein gemeinsames Wappen. Dieses besteht aus den bisherigen eigenen Wappen der Bezirke Treptow und Köpenick, wobei das Wappen Köpenicks größeren Einfluss hat, da es das älteste Wappen aller heutigen Berliner Ortsteile ist.
2010 Joachim Diederichs stirbt in Berlin im Alter von 85 Jahren. Der Bildjournalist und Werbefotograf avancierte zu den führenden Vertretern der Reportagefotografie in Berlin. Er war u.a. für den Berliner Ullstein-Verlag, den Westberliner Sender RIAS und die Gewerkschaft tätig. Er fotografierte Politiker wie Ernst Reuter, Konrad Adenauer, John F. Kennedy, Willy Brandt und Theodor Heuss. Für seine umfangreichen Arbeiten wurde er sowohl mit dem Bundesverdienstkreuz als auch mit der Ehrenmitgliedschaft des Deutschen Journalisten-Verbandes ausgezeichnet.

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