Mittwoch, 8. Oktober 2014

Kalenderblatt (8. Oktober)

8. Oktober

1684 Der verwitwete Kurprinz und spätere König in Preußen, Friedrich I, und Sophie Charlotte von Braunschweig-Hannover heiraten. Die aus politschen Motiven geschlossene Ehe wird allerdings nicht glücklich.
1805 Karl August Ludwig Quanter wird in Berlin geboren. Der Schauspieler und Theaterregisseur ist 21 Jahre am Königlichen Hoftheater in Dresden tätig.
1839 Johannes Otzen wird in Sieseby/Schleswig-Holstein geboren. Der Architekt, Stadtplaner und Architekturtheoretiker lehrt an der Technischen Hochschule Charlottenburg und an der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Er errichtet vorwiegend evangelische Kirchen.
1862 Otto von Bismarck, der am 24. September von König Wilhelm I zum Ministerpräsidenten ernannt worden ist, wird nun auch preußischer Außenminister, was ihm eine weitreichende Machtfülle verleiht.
1876 Hans Stille wird in Hannover geboren. Der Geologe und Forscher ist u.a. Professor an der Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin und Gründer des Geotektonischen Instituts, aus dem später das geophysikalische Zentralinstitut ZIPE hervorgeht.
1883 Otto Warburg wird in Freiburg/Baden-Württemberg geboren. Der Biochemiker, Arzt und Physiologe erhält 1931 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Er ist Mitglied der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, Professor an der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin und Gründer des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Zellphysiologie (heute Max-Planck-Institut). Die jährlich vergebene Otto-Warburg-Medaille ist eine der wichtigsten Auszeichnungen im Bereich der Biochemie in Deutschland. Anlässlich seines 80. Geburtstags wird Warburg Ehrenbürger der Stadt Berlin.
1887 Franz Dischinger wird in Heidelberg geboren. Der Bauingenieur und Spezialist auf dem Gebiet des Stahlbetonbaus konstruiert Schrägseilbrücken und entwickelt die weltweit erste Spannbetonbrücke ohne Verbund.
1919 Der sozialdemokratische Politiker Hugo Haase wird durch drei Schüsse so schwer verletzt, dass er an den Folgen des Attentats am 7. November in Berlin verstirbt.
1945 Felix Salten stirbt in Zürich im Alter von 76 Jahren. Der österreichisch-ungarische Schriftsteller wurde durch seine Tiergeschichte "Bambi Eine Lebensgeschichte aus dem Walde" (1923) weltbekannt. Er arbeitete u.a. für die "B.Z. am Mittag", die "Berliner Morgenpost" und das "Berliner Tageblatt".
1956 Die Theater- und Filmschauspielerin, Lucie Höflich, stirbt in Berlin im Alter von 73 Jahren an den Folgen eines Herzanfalls. Posthum wird sie für ihre Rolle als Frau Bäumle in dem Spielfilm "Anastasia, die letzte Zarentochter" mit dem Deutschen Filmpreis als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
1969 Emil Dovifat stirbt in Berlin im Alter von 78 Jahren. Der Publizistikwissenschaftler war Professor und Direktor des Deutschen Instituts für Zeitungskunde an der Humboldt-Universität Berlin. Außerdem gehört er zu den Mitbegründern der CDU und der Freien Universität.
1975 Walter Felsenstein stirbt in Berlin im Alter von 74 Jahren. Der aus Wien stammende Intendant und Regisseur gründete 1947 die Komische Oper in Berlin. U.a. war er Ehrendoktor der Humboldt-Universität zu Berlin.
1989 Der italienische Dirigent Claudio Abbado wird von den Berliner Philharmonikern als Künstlerischer Leiter des Orchesters gewählt. Damit tritt dieser die Nachfolge Herbert von Karajans an.
1992 Der SPD-Parteivorsitzende, Präsident der Sozialistischen Internationale und Ehrenbürger von Berlin, Willy Brandt, stirbt in Unkel/Rheinland-Pfalz im Alter von 78 Jahren an einer Krebserkrankung. Von 1969 bis 1974 war er Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Zuvor war er Bundesaußenminister und Regierender Bürgermeister von Westberlin. Seine unter dem Motto "Wandel durch Annäherung" neu definierte Ostpolitik beendete den unversöhnlichen Konfrontationskurs des Kalten Krieges und leitete mit den Ostverträgen eine Epoche der Entspannung und des Ausgleichs mit den Ostblockstaaten ein. Für diese Politik erhielt Brandt 1971 den Friedensnobelpreis.
2000 Franz Gerhard Schmitt stirbt in Berlin im Alter von 90 Jahren. Der evangelische Theologe und Pfarrer war NSDAP-Mitglied, Parteifunktionär, SA-Gruppenführer und wurde Ende 1942 Militärpfarrer bei der Kriegsmarine. Nach seiner Entnazifizierung arbeitete er als Domprediger in Güstrow, wo er seinen Neffen Joachim Gauck und Gerhild ("Hansi") Radtke traute. 1964 wurde er Generalsuperintendent von Ostberlin. Nach seiner Penionierung siedelte er nach Westberlin über.
2007 Armin Willi Kämpf stirbt in Berlin im Alter von 81 Jahren. Der Schlagersänger und Impresario war einer der populärsten Künstler der DDR.
2009 Die am 17. August 1953 in Nitzkydorf/Rumänien geborene deutsche Schriftstellerin, Herta Müller, erhält den Nobelpreis für Literatur. Sie hat ihren Wohnsitz in Berlin.

Hilde Eisler stirbt in Berlin im Alter von 88 Jahren. Die Journalistin war Mitbegründerin der Wochenpost und langjährige Chefredakteurin der DDR-Zeitschrift "Das Magazin". Sie war verheiratet mit dem Journalisten und Politiker Gerhard Eisler, dem Bruder des Komponisten der DDR-Hymne Hanns Eisler.

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